Positive Psychotherapie
Die Positive Psychotherapie zielt auf die Förderung des Erlebens positiver Emotionen ab. Diese sind von individuellen menschlichen Stärken und Vorlieben abhängig und werden innerhalb der Therapie diagnostiziert. Maßgeblich stehen diese jedoch immer in Verbindung mit positiven Stärken und Tugenden. Die im Rahmen der positiven Psychologieforschung entwickelten Methoden, Definitionen, Tests, und die Ergebnisforschung bilden die Grundlage für die Diagnostik und Anwendung individueller Strategien.
Charakteristisch für die Positive Psychotherapie ist die zukunftsorientierte Herangehensweise, die sich nicht nur mit bereits eingetretenen Schäden oder vermeintlichen „Schwächen“ befasst, sondern systematisch persönliche Potentiale zu entdecken und entfalten sowie Kompetenzen zu entwickeln bestrebt ist. Dabei geht es keineswegs darum, Schmerz und Leid zu ignorieren, sondern einen akzeptierenden und versöhnlichen Umgang mit leidvollen Erfahrungen zu erreichen.
Es ist vor allem diese positive und bejahende Annäherung an den Menschen, die die Positive Psychotherapie von anderen Therapieformen abgrenzt.
Themen innerhalb der Positiven Psychotherapie können sein:
- Wie können bereits vorhandene Ressourcen aktiver eingesetzt werden?
- Wie können weitere Ressourcen entdeckt und entwickelt werden?
- Können als negativ eingeschätzte Verhaltensweisen, z.B. konfliktreiche Kommunikationsformen, in positives Verhalten gewandelt oder können ihre negativen Aspekte zumindest deutlich vermindert werden?
- Wie können als negativ empfundenen Erlebnissen, etwa Unfällen, Krankheiten oder Verlusten, auch positive Aspekte abgewonnen werden?
- Wie kann die Positive Psychotherapie zum Verlernen und Überwinden wenig hilfreicher oder als störend erlebter Strategien, Gewohnheiten, Gefühle und Handlungsweisen im Alltag beitragen (z.B. Wut, Ärger oder Stress)?
In dieser deutlichen Abkehr vom „Pathologiemodell“ wendet sich die Positive Psychotherapie nicht nur an Menschen, die in eine Lebenskrise geraten sind oder deren Leidensdruck so groß ist, dass sie therapeutische Hilfe suchen. Sie möchte jeden ansprechen, der sein Leben erfüllter, glücklicher und sinnvoller gestalten möchte.
Darüber hinaus hat sich die Positive Psychologie bei der unterstützenden Behandlung von Depressionen als unschätzbar hilfreich erwiesen. So geht es hier vor allem darum, positive Emotionen wie Hoffnung, Zuversicht und Optimismus zu entwickeln, um einen positive(re)n Umgang mit sich selbst und der Umwelt zu ermöglichen und so einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zuzulassen.
Die Positive Psychotherapie
a) fördert die Entwicklung persönlicher Stärken
b) fördert die Erhöhung der Lebensqualität
c) schützt vor seelischen Störungen
d) baut Stress ab
e) erhöht die psychische Widerstandsfähigkeit („Resilienz“)
f) schützt vor einem Burnout
g) und unterstützt wesentlich die therapeutische Behandlung psychischer Störungen
Die Positive Psychologie wirkt also nicht nur kurativ, sondern dient auch zur Vorbeugung psychischer und somatischer Erkrankungen.
Positives Denken und Immunsystem
Zahlreiche Untersuchungen belegen einen Zusammenhang von positivem Denken und einer guten Immunabwehr. Melissa Rosenkranz und Kollegen (2003) haben diesen Zusammenhang unter neurobiologischem Blickwinkel näher untersucht.